Vastu & Ikonografie

puja mandir
Galeswara Shiva Tempel in Nepal Himalaya Region

Eine der wichtigsten Bedeutungen in der Vastu Philosophie (indische Architektur Lehre) ist die Ikonografie und die Erschaffung der Abbilder des Götterphanteon mit der höchsten Persönlichkeit Gottes im Zentrum durch die menschlichen Stapathis (göttlichen Handwerker).

Sie haben in Jahrtausendalter Tradition das Wissen über diesen speziellen Bereich der Veden weitergegeben, beschützt und perfektioniert. In der heutigen Zeit unterscheidet man die indisch, asiatische Ikonografie in zwei Hauptbereiche, der nördlichen Schule (inbegriffen Nepal und Tibet) und der Südlichen. Ihr Unterschied liegt nicht vielmehr in der Anwendung der verschiedenen Metalle und ihrer schlussendlichen Verarbeitung in eine spezielle Gottheit in südindischen oder nordindischen Style (Schmuck, Krone, Waffen, Ornamente, Sockel etc…).

geometrische Grundskizze vom größten Tempel Südindiens, Srirangam

Die Südindische Tradition verwendet hauptsächlich ein Metalgemisch aus 5 Edelmetallen (Kupfer, Zinn, Gold, Silber und Glockenmetall), während der Norden eine einfache Kupfer Mischung bevorzugt. Die Art der Herstellung ist in kleinen Abweichungen der beiden Schulen die Gleiche, und wird als „Lost Wax Modell process“ bezeichnet. Am Anfang wird in Wachs die gewünschte Form mit all ihren Details modelliert und fertig gestellt. Wenn die gewünschte Gottheit in Größe und Massen die Dimensionen der normal bekannten Angaben für eine Vollgussform der Vastu-sastras übersteigt (Handflächenlänge), wird sie oftmals in mehrere Teile (Sockel und Körper) angefertigt. Ist dies vollzogen, wird sie in Ton eingepackt und entweder wie in der südindischen Tradition in einem unterirdischen Ofen, oder wie im Norden in einem normalen Ofen, erhitzt. Durch die Hitze wird der Wachs flüssig und verlässt durch einen eigen angelegten Ausgang die Tonumschalung. Nach einiger Zeit, wenn sich der Ton abgekühlt und erhärtet hat, werden erneut die ausgesuchten Metalle erhitzt und durch eine speziell eingerichtete Öffnung am Oberen Teil der Tonummantelung hineingegossen. Mit Untermalung vedischer Mantras an einen speziell nach astrologischen Berechnungen (auch in den Vastu Schriften erwähnt) gegebenen Zeitpunkt, gegossen.  In der südindischen Tradition werden die Gottheiten voll ausgegossen, während die nepalesischen und tibetischen Gottheiten hohl gegossen werden, um sie später mit heiligen Reliquien aufzufüllen.

Vastu Purusha Mandala, göttliche Ordnung in der Raumlehre

Nach dem Abkühlen wird die Tonummantelung abgeschlagen und die grobe Form der gewünschten Gottheit wird sichtbar. Jetzt wird die Feinarbeit mit Meisel, Feilen und Schleifpapier vollzogen, um die gegossene Form von ihren Unreinheiten zu befreien. Mit Hilfe von pflanzlichen Gerbstoffen wird sie schlussendlich poliert, was ihr einen schönen Glanz verleiht. In Nepal und Tibet wird sie noch mit hauchdünnen Gold bedeckt, bemalt und wertvolle Steine an verschiedenen Bereichen der Gottheit fixiert (wie Krone, Ornamente etc…). Das eingravieren der Augen mit weiteren heiligen Silben ist eine Abschlusszeremonie das der Stapathi selbst vollzieht, bevor sie an einen erfahrenen Priester übergeben wird. Dieser wird streng nach den vedischen Ritualen die Prana Patistha* (Initialisationszeremonie) ausführen, und bittet dabei das die Gottheit in dieser Form platz nehmen möge. Erst dann wird diese Form nicht mehr als Abbild sondern als eine direkte Erweiterung der höchsten Persönlichkeit Gottes anerkannt, und mit Respekt, Opulenz und Hingabe verehrt. In unserem ausgewählten Sortiment wurden alle Gottheiten handgearbeitet (somit einmalig) und einer vedischen Zeremonie unterzogen, um seinen Besitzer mit Glück und Schutz auszustatten.

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